Was haben wir hier? Man darf behaupten: ein hochinteressantes Zeitzeugnis. Da schreiten vergnügt nebeneinander die Treppe hoch: Konrad Adenauer (Bundeskanzler a. D.) und Max Horkheimer (kritischer Theoretiker im Fassnachtsgewand).
Das ist für sich genommen schon eine bemerkenswerte Konstellation. Das Kritisierte (Adenauer) und der Kritisierer (Horkheimer), aus offenbar heiterem Anlass, ganz selbstverständlich nebeneinanderher Treppauf spazierend.
Aber da ist, vom Gefolge abgesehen, noch eine dritte Person prominent ins Bild gesetzt. Um einen ausladenden Oberkörper herum, spannt sich ein geradezu unfassbar weites Jackett. Unten kommen, als zwei flatternde Röhren, die eine leicht angewinkelt, zwei Beinchen heraus.
Eine kurze Recherche ergibt: es handelt sich um Walter Kolb, den ehemaligen Bürgermeister der Stadt Frankfurt am Main. Ein Mann von hehrer Gesinnung und imposanter Physis.
Weitere Zeugnisse zeigen ihn - von einem aufdringlichen Bewunderer belästigt - beim Bad
bei der Demonstration neuester technischer Errungenschaften (diese Eruptionen!)
sowie jovial in die Kamera lächelnd.
Man beachte auch, wie liebevoll sich die Schöpfer dieser Gedenktafel
bemühten, Walter Kolbs körperliche Fülle möglichst suggestiv
wiederzugeben.
(Die bizarre Figurenkonstellation im unteren Teil der Tafel wollen wir an dieser Stelle diskret übergehen.)
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